Studienfahrt der 12er nach London - ein unvergessliches Abenteuer
Aller Anfang ist schwer
Unser Abenteuer begann schon zwei Tage vor Abflug mit einer klassischen Komödie der Irrungen. Ursprünglich war geplant, dass wir von zu Hause zeitsparend online einchecken, doch da es bei Eurowings digitale Probleme gab, fiel das schon mal aus. Wir mussten uns im Morgengrauen am Schalter anstellen, was aber letzten Endes reibungslos vonstattenging, so dass wir relativ zügig die Handgepäckkontrolle erreichten. Hier kam es zum ersten ernsteren Zwischenfall, als bei einem Schüler ein Pfadfindermesser im Rucksack aufgespürt wurde. Die schnell gerufenen Sicherheitskräfte konnten zum Glück die Ungefährlichkeit der Waffe bestätigen und dem Boarding stand nun wirklich nichts mehr im Wege.
Tag 1: Die Reise nach London
Unser Flug nach Heathrow verlief ruhig und wir waren voller Aufregung, als das Flugzeug über London flog und uns einen spektakulären Blick auf die ikonische Skyline bot. Nach der Landung navigierten wir durch das geschäftige Heathrow und fuhren mit der Tube direkt zu unserer Unterkunft im West End, in der Nähe des idyllischen Hyde Parks.
Wir begannen unser Abenteuer mit einem entspannten Spaziergang zur berühmten Oxford Street, einer der bekanntesten Einkaufsstraßen der Welt. Jeder konnte sich einen ersten Überblick darüber verschaffen, in welchem Teil Londons wir untergebracht waren und was es in der Nähe der Jugendherberge zu sehen und zu tun gibt. Nachdem wir gemeinsam zu Abend gegessen hatten, konnte jeder auf eigene Faust den lauen Frühsommerabend genießen. Einige von uns machten einen Spaziergang zur Paddington Station, in deren Nähe man eher zufällig auf eine sehenswerte Kanallandschaft mit Hausbooten, belebten Pubs und Musik stieß.
Tag 2: Kulturelle Entdeckungen
Der zweite Tag war ganz und gar einem Besuch in Shakespeares legendärem Globe Theatre gewidmet. Die originalgetreue Nachbildung des Theaters, in dem viele von Shakespeares Stücken einst aufgeführt wurden, strahlt eine Atmosphäre aus, die uns direkt in die Welt des elisabethanischen Theaters versetzte.
Wir begannen mit einer interaktiven Shakespeare-Lecture. Diese Veranstaltung war weit mehr als nur ein Vortrag – sie brachte uns Shakespeares Sprache und Dramen auf lebendige Weise näher.
Nach einer Einführung in die Geschichte Londons und der Bedeutung des Theaters im 16. Jahrhundert, bekamen einige mutige Schüler die Chance, in die Rollen von Romeo und Julia zu schlüpfen. Unter der Anleitung der erfahrenen Dozentin konnten sie zentrale Auszüge aus dem Stück, wie die weltberühmte Balkonszene darstellen. Es war beeindruckend und amüsant zu sehen, wie die Schüler Shakespeares Worte zum Leben erweckten und ihre eigenen Interpretationen in die Figuren einbrachten.
Der Dozentin gelang es, die Schüler zu ermutigen, mit unterschiedlichen Emotionen zu experimentieren. So entstand eine dynamische und humorvolle Atmosphäre, die den Geist des Theaters aufleben ließ und zugleich einen tiefen Einblick in die Kraft von Shakespeares Texten bot.
Nach einer kurzen Mittagspause, die im Übrigen nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern auch zur Rückgewinnung eines zuvor in der Underground verloren gegangenen Portemonnaies eines Schülers genutzt werden musste, besuchten wir die Aufführung von Shakespeares „Richard III“, einem der düstersten und packendsten Dramen des Barden. Wir standen im „Yard“ direkt vor der Bühne, genau wie die damaligen Zuschauer. Die offene Bühne, das einfache, aber effektive Bühnenbild und die Nähe zu den Schauspielern verliehen der Aufführung eine besondere Atmosphäre.
Dieser Besuch war nicht nur ein Theatererlebnis, sondern auch eine lebendige Geschichtsstunde. Wir möchten an dieser Stelle dem Förderverein unserer Schule herzlich für seine großzügige finanzielle Unterstützung danken. Durch den Zuschuss des Vereins konnte der Theaterbesuch realisiert werden und hat somit das schulische Leben unserer Schülerinnen und Schüler bereichert und nachhaltig geprägt.
Nach all dem Theater, war es Zeit sich einem anderen Interessengebiet zu widmen: dem Sport! Ab 20:00 Uhr versammelte sich die Gruppe in einer gut besuchten Straße mit Kneipen, Restaurants und einer großen Leinwand zum Public Viewing um das Vorrunden-EM-Spiel England gegen Slowenien zu schauen.
Tag 3: Wachablösung und Historische Wahrzeichen
Unser dritter Tag stand ganz im Zeichen der berühmten Wahrzeichen Londons. Wir begannen mit der Wachablösung am Buckingham Palace. Danach spazierten wir durch den St. James Park und kamen vor den Houses of Parliament an, wo wir unseren selbst vorbereiteten Vorträgen zu den Statuen auf dem Parliament Square lauschten. Wir setzten unsere Tour fort und passierten die Horse Guards und Downing Street No.10. Die sich anschließende Bootsfahrt auf der Themse bot uns spektakuläre Ausblicke auf die Wahrzeichen der Stadt, darunter das London Eye, den Tower und die Tower Bridge.
Ein Highlight des Abends war das gemeinsame Abendessen in einem Hinterhof eines kleinen Restaurants in der Brick Lane in Whitechapel, wo Jack the Ripper vor ca. 100 Jahren sein Unwesen trieb. Im Gegensatz dazu stand Herrn Kriesmers Gitarrenspiel, das uns schnell auf fröhlichere Gedanken brachte und uns auf das Diner einstimmte.
Tag 4: Wissenschaft und Kunst
An unserem vorletzten Tag besuchten wir je nach Interesse morgens entweder das Imperial War Museum oder das British Museum. Die Mittagszeit verbrachte jeder individuell in der Nähe vom Trafalgar Square, nachdem wir vorher noch die ein oder andere Statue analysiert hatten. Wer wollte, konnte anschließend noch einige Meisterwerke von Künstlern wie van Gogh, Da Vinci und Turner in der National Gallery bestaunen oder direkt auf eigene Faust das Stadtzentrum erkunden. Einige Harry Potter Fans machten sich auf den Weg zum Gleis 9¾ am Bahnhof King’s Cross.
Der letzte Abend wurde mit einem kleinen Picknick im Hyde Park eingeläutet, das sich dann aber schnell auflöste, weil wohl jeder die letzten Stunden in dieser aufregenden Stadt auf eigene Weise verbringen wollte, denn am darauffolgenden Morgen war es schon wieder Zeit die Heimreise anzutreten.
Tag 5: Rückreise - die Komödie der Irrungen geht weiter
Nachdem wir ein letztes Mal in unserem Hostel das Frühstück eingenommen, die Betten abgezogen und alle Vorgaben der Herbergsleitung erfüllt hatten, begaben wir uns zur Tube Station und machten uns auf den Weg nach Heathrow. So weit so gut, alles lief planmäßig und auch der Flieger hatte nur knapp zwei Stunden Verspätung… Leider, leider verloren einige Schüler dann doch die Nerven als ihr Gepäck nicht mit ihnen in Köln ankam… Sie mussten sich noch einige Tage gedulden bis sie endlich ihren Koffer nach Hause geliefert bekamen.
Fazit
Unsere Reise nach London war ein voller Erfolg. Von kulturellen Entdeckungen über historische Erkundungen bis hin zu einer guten Portion Humor war es ein Abenteuer, das sowohl lehrreichen Wert als auch unvergessliche Erinnerungen bot.