Glück auf!

Exkursion des 12er Erdkunde LK in den „Pott“

Gut gelaunt und voller Vorfreude starteten wir am Mittwoch, 20.06.2018, unsere lang ersehnte zweitägige Exkursion Richtung Ruhrgebiet, wo wir den Strukturwandel und die Route der Industriekultur näher untersuchen wollten. Die Umsteigezeit in Köln nutzten wir zunächst für einen kleinen kulturellen Abstecher in den Kölner Dom, der immer wieder durch seine Schönheit und Größe beeindruckt. Weiter ging es dann nach Essen, wo wir um die Mittagszeit ankamen und zunächst unsere Unterkunft aufsuchten, um unser Gepäck abzustellen.

Der erste Programmpunkt war der Besuch der Zeche Zollverein in Essen, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In der Zeche besuchten wir das „Ruhr Museum“, in welchem uns die Geschichte des „Potts“ anschaulich näher gebracht wurde. Ebenfalls besuchten wir auf dem Gelände der Zeche das „Red Dot Design Museum“, wo wir innovative Designobjekte, ausgezeichnet mit dem Red Dot Design Award, bewunderten. Im Anschluss erwartete uns um 16 Uhr eine zweieinhalbstündige Führung mit dem Titel „Kohle und Kumpel.“ Auf dem Dach der Zeche erhielten wir erst einmal einen schönen 360° Panoramablick über das Ausmaß der Übertageanlagen und weit in das Ruhrgebiet hinein. Bei der Führung erhielten wir Einblick in den Weg der Steinkohle von der Förderung bis zum Endprodukt, dort erschlug uns vor allem die Größe des gesamten Objektes. Der Begriff „Kohlenwäsche“ ist uns nun bestens bekannt. Unser Gästeführer berichtete außerdem interessante Fakten zur Architektur und zum Wandel des Ruhrgebiets ohne die Zechen aber mit mehr Kultur. Nach der Führung und dem schon sehr langen Tag konnten wir uns endlich stärken – mit leckerer Pizza und Pasta. Unser  1. Exkursionstag war jedoch  auch nach dem Abendessen noch nicht vorbei, so ging es um 20:30 Uhr weiter zur „Margarethenhöhe“, welche als erste deutsche Gartenstadt gilt und von Margarete Krupp (Thyssen-Krupp) im Jahre 1906 gestiftet wurde. Die Siedlung gefiel uns als eine besonders gelungene Form  naturverbundenen und sozialen Wohnens. Nach diesem letzten Tagesordnungspunkt ging es dann aber endlich zu unserem Hotel. Bevor wir jedoch unsere Zimmer beziehen konnten (es war 22 Uhr), bat uns Frau Fink zu einer kurzen Reflexionsrunde, bei der wir unsere Eindrücke noch einmal teilen durften J

Am Tag 2 der Exkursion starteten wir gewohnt früh. Nach einem leckeren Frühstück im Hotel machten wir uns auf zum Thyssen-Krupp Gelände mit dem neu gebauten Hauptquartier der größten Stahlfirma Europas. Zwar wurde uns der Zugang zur Eingangshalle des Q1 Gebäudes verwehrt, jedoch konnten wir uns das alte Kruppsche Stammhaus anschauen, wo für Krupp in Essen alles begann. Dies war ein gutes Beispiel dafür, wie jedes Großunternehmen auch einmal klein anfängt.

Am Vormittag erfolgte dann die Weiterfahrt nach Bochum zum deutschen Bergbaumuseum. Hier nahmen wir an einer Führung im Anschauungsbergwerk teil und konnten endlich sehen wie und unter welchen Bedingungen die Kohle gefördert und die Bergmänner (die „Kumpel“) arbeiteten. Bei dem Besuch der Kohlemine unter Tage (ca. 15 Meter unter der Erde) fiel uns vor allem auf wie staubig die Arbeit unter Tage war und wie leicht es war, körperliche Verletzungen zu erleiden. So waren die Maschinen höllisch laut, die Schächte waren eng und die Maschinen schwer. An der Erdoberfläche angekommen hatten wir noch kurz Gelegenheit mit einem richtigen Bergmann zu quatschen, welcher das Bergmannslied „Glück auf, der Steiger kommt“ anstimmte und uns mit seiner originellen Art bestens unterhielt.

Am Mittag ging es dann weiter nach Dortmund, wo wir auf der Fläche des ehemaligen Stahlwerks PHOENIX-Ost das neu entstandene Freizeit und Wohngebiet Phoenix-See bewunderten. Von den alten Hochöfen war hier nichts mehr zu sehen, denn das Gebiet besticht nun durch sein futuristisches Design und schön erbauten Wohnhäusern. Wir hielten die Umnutzung der ehemaligen Anlagen mit den Standorten Phönix-See und Phönix-West für durchaus gelungen und bewerteten sie als positiv. Zum Abschluss tankten wir am Phönix-See ein paar letzte Sonnenstrahlen und machten uns am Spätnachmittag über Essen wieder zurück nach Hause, wo wir um 20 Uhr mit der DB ankamen.

Alles in allem haben wir viel über den berühmt berüchtigten „Pott“ und seinen Bergbau gelernt und bedanken uns bei unserer Lehrerin Frau Fink für die gute Organisation. Es waren zwei tolle und spannende, wenn auch anstrengende, aber auch lustige Tage.

Erik V. für den Erdkunde LK

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