Das Reaktorunglück von Fukushima und seine (gerichtliche) Aufarbeitung

Foto 'Zentrum Oekumene', Frankfurt

Ein Gastvortrag am 21.09.2018 im Mehrzweckraum unserer Schule

Am 11. März 2011 lösten das ost-japanische Erdbeben der Stärke 9 und der darauffolgende Aufprall des Tsunamis auf die Küste von Tohoku (Nord-Ost-Japan) den atomaren GAU im Nuklear-Komplex ‚Fukushima Nr. 1‘ aus. Sie verursachten mehrfache Kernschmelzen und Wasserstoff-Explosionen in der dortigen Nuklearanlage. Die beschädigten Reaktoren bestrahlen bis heute die Gegend.

Ende August 2017 waren immer noch rund 55.000 Evakuierte innerhalb und außerhalb der Präfektur Fukushima verteilt. Mehr als 10.000 Menschen haben sich den rund 30 Sammelklagen, die vor Gerichten im ganzen Land gegen den Staat und den AKW-Betreiber Tepco eingelegt worden sind, angeschlossen.

Am Freitag, dem 21.09.18, wird uns eine Delegation der „Nariwai-Klage“ - mit ca. 4.000 Klägern und mehr als 100 Rechtsanwälten die größte Klägergruppe im Zusammenhang mit der Atomkatastrophe - besuchen. Der Leiter der Klägergruppe, Hr. Takashi Nakajima, wird uns - mit Dolmetscherin - Einblicke geben in den Alltag nach der Atom-Katastrophe und die folgende gerichtliche Auseinandersetzung um die Wiederherstellung der vorherigen Lebens- und Arbeitswelt und um die Kompensation für den erlittenen Schaden. Im Anschluss wird er den SchülerInnen und Schülern für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Hr. Takashi Nakajima und Fr. Kazue Abe haben schon vor zwei Jahren in einigen Schulen in Hessen Vorträge gehalten. Sie beide waren von den lebendigen Diskussionen mit den Schülern und Schülerinnen dermaßen begeistert, dass sie gerne wieder eine oder zwei Schulen besuchen möchten. Sie werden diesmal von Yoko Matsumoto und ihrer Tochter Tomoko begleitet.“ Soweit Herr Dr. Repp, Referent für den Dialog mit Asiatischen Religionen vom ‚Zentrum Oekumene‘ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der den Kontakt zu den Mitgliedern der Klägergruppe hergestellt hat. Diese ist anlässlich eines Kongresses in Frankfurt eingeladen worden und wird neben dem Gymnasium auf dem Asterstein noch zwei Schulen in Gießen besuchen.

Zu Beginn der Veranstaltung wird auch unsere ehemalige Kollegin Frau Sodemann-Müller, die jahrelang aktiv an den gerichtlichen Auseinandersetzungen um das AKW in Mülheim-Kärlich beteiligt war, kurz von ihren entsprechenden Erfahrungen berichten und so den thematischen Bogen zu unserer Gastgruppe schlagen.

Die Veranstaltung wird am Freitag, dem 21.09., in den ersten beiden Stunden im Mehrzweckraum stattfinden. Verschiedene Klassen (8. – 10. Jg.) und Kurse (12. – 13. Jg.) werden von ihren FachlehrerInnen thematisch vorbereitet an der Veranstaltung teilnehmen.

Weitere Interessenten sind herzlich eingeladen.

Wf

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