Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus
Zum Gedenken an die zahlreichen Opfer des Nationalsozialismus organisierten der Förderverein Mahnmal Koblenz, die christlich-jüdische Gesellschaft Koblenz, der Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva und die Stadt Koblenz am Samstag, den 27. Januar 2024 eine Veranstaltung in der Citykirche in Koblenz. Jedes Jahr findet eine solche Gedenkstunde am internationalen Gedenktag statt, bei der die Veranstalter (passend zum Thema) unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Dieses Jahr lag der Fokus auf den Schicksalen der Kinder und Jugendlichen, die im Umkreis von Koblenz lebten und zu Opfern des Nationalsozialismus wurden.
Vor Beginn der Veranstaltung in der Kirche gab es um 17:30 Uhr für alle die Möglichkeit, am Mahnmal auf dem Reichensperger Platz die Opfer zu würdigen. Die Gedenkstätte wurde von Schüler*innen der Diesterwegschule und der Hans-Zullinger-Schule gestaltet.
Im Anschluss wurde für 18:00 Uhr in die Citykirche eingeladen, um sowohl jüdische als auch christliche Gebete und Musik kennenzulernen und an der Rede des Oberbürgermeisters David Langner und des Vorsitzenden des Fördervereins Mahnmal Koblenz Dr. Martin Schlüter teilzuhaben.
Wir, Paula Einwächter und Elisa Heblich aus der 11.Stufe, Paula Löbmann aus der 10. Klasse und Jannis Reinshagen aus der 12. Stufe hatten die Ehre, unter der Leitung von Herrn Weispfennig als Vertreter*innen unserer Schule an der Gestaltung der Gedenkfeier mitzuwirken.
Wir trugen einen von Herr Weispfennig verfassten Text über die Lebensgeschichte von Irene Schönewald und ihrer Familie vor. Die gebürtige Koblenzerin und ihre zwei Geschwister Jakob und Charlotte waren eine der wenigen Juden, die die Shoa überlebten.
Die Grundlage unseres Beitrags basierte auf den Tagebuch- und Poesiealbumeinträgen der Familie Schönewald.
Im Zentrum der Reden des Oberbürgermeisters und des Fördervereinsvorsitzenden standen, neben dem Gedenken und Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, der Bezug des aktuellen Rechtsrucks und der vorherigen Demonstration in Koblenz für die Erhaltung der Demokratie und gegen den Faschismus.
Den kirchlichen Bezug erhielten die Teilnehmende durch den Rabbi Dr. Christoph Simonis, den evangelischen Pfarrer Superintendent Rolf Stahl, den altkatholischen Pfarrer Ralf Staymann und den katholischen Dekan Thomas Hüsch.
Anschließend hatten die Anwesenden die Möglichkeit, die Ausstellung „Wohl dem, der in dem Herzen Friede und unter Menschen Freunde hat“ am Eingang der Citykirche zu besuchen. Die Informationstafeln mit Biografien veranschaulichten die verschiedenen Schicksalen der Kinder und Jugendlichen aus Koblenz. Die Ausstellung des Fördervereins Mahnmal Koblenz kann bis zum 9. Februar 2024 täglich, außer sonntags, zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr besucht werden.
Rückblickend war die Gedenkstunde in der Citykirche ein würdiges Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus und somit eine gelungene und berührende Veranstaltung. Wir sind sehr froh, dass wir die Möglichkeit erhielten, an dieser Erinnerungsfeier mitwirken zu dürfen!
Autorinnen: Elisa Heblich und Paula Einwächte