Klimaschutz-Vortrag am 30.1.2023
Klimaschutz-Vortrag am 30.1.2023
Am 30. Januar hielt Dr. Thomas Bernhard einen Vortrag mit anschließender Diskussion über “Klimaschutz und Gesundheit”. Als Arzt auf der Karthause und mit Kontakten zu den Kliniken in Koblenz wusste er viele Details zu berichten, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere Gesundheit hat. Er unterstrich die Bedeutung des Klimaschutzes allein schon aufgrund der zu erwartenden Notlagen, die sich aus Überschwemmungen, Trockenheit und Hitze ergeben. Asiatische Mücken werden häufiger sein und Krankheiten übertragen können, die in unseren Breiten bisher nicht vorkamen, wie das Dengue-Fieber. Sekundäre Todesfälle wie bei der Überschwemmung der Ahr resultieren aus Unterversorgung in der Not. In Bild 1 erkennt man die Küstenlinie, die bei 60m Anstieg des Meeresspiegels zu erwarten ist. Am schlimmsten aber wird die Hitze selbst werden, die uns zusetzt und schon jetzt zu Hitzetoten führt, und die indirekten Leiden über Mangel an Nahrungsmitteln, psychisches Leid, Migration. Deutschland erwärmt sich wegen der Nähe zum Nordpol überdurchschnittlich. In Bild 2 die für Deutschland im Verhältnis zur Welt überdurchschnittliche Erwärmung 2022, die zu 10.000 Hitzetoten führte, und sich voraussichtlich noch verdreifacht, wenn die Erderwärmung bis 2050 um 0.6 Grad steigt.
Es wurden aber auch Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, das Klima zu schützen:
- Im Bereich der Ernährung durch weniger Fleischkonsum, was auch gesünder ist und Vegetarier beim Armdrücken gewinnen lässt. Rinder geben Methangas von sich, Methan ist pro Molekül anfangs 100x klimawirksamer als CO2, damit sind Fleischkonsumenten zu einem erstaunlich hohen Maß für den Treibhauseffekt verantwortlich.
- Im Bereich der Mobilität durch Elektromobilität, was etwa drei mal weniger Treibhausgasemission bedeutet, und aufgrund heimischer Lithiumvorkommen von 20 Millionen Tonnen das Grundwasser in Afrika nicht belasten muss. Etwa 70% der anwesenden Schüler würden ein 30€-Ticket nutzen, wenn es monatlich ausgestellt würde.
- Über Petitionen an den Bundestag kann jeder Wähler mitbestimmen, das wusste kaum ein Schüler der 10 oder 11, aber einige der 12 und 13.
- Im Bereich der Heizung: Wärmedämmung hilft viel, aber praktisch alle Schüler waren der Meinung, dass selbst wenn der Stadtrat sich zu 100% einig wäre, das GadA energetisch zu sanieren, um Gas einzusparen, diese Modernisierung nicht innerhalb von 6 Jahren zu erwärten wäre. Dennoch ist es wichtig, auf den Stadtrat einzuwirken.
Dr. Bernhard: "Wichtig ist, dass wir über die individuellen Bemühungen hinaus in die Gesellschaft hineinwirken, damit wir Gesetze bekommen, die das Handeln aller lenken. Dafür müssen wir uns aber schlau machen und ein Klimabuch lesen". Er nannte mehrere gut geschriebene Bücher und Podcasts. Damit könne man sich in Diskussionen behaupten, Einfluss nehmen, auch Leserbriefe schreiben, am besten mit guten Freundinnen oder Freunden zusammen.
Um selbst Hand anzulegen gab Dr. Bernhard den Hinweis, dass es möglich werden soll, sich für ein freiwilliges ökologisches Jahr beim Bund für Umwelt- und Naturschutz zu bewerben, welches auf die handwerkliche Mitarbeit in Solarbaufirmen abzielt. So kann man ein Jahr handwerklich arbeiten und gleichzeitig das Klima schützen. Dafür trugen sich namentlich neun Schüler der Stufe 13 ein, was als positives Signal an die Behörden weitergetragen wird; so können im Erfolgsfall bis zu 5000 FÖJ-"Solar"-Stellen bundesweit eingerichtet werden.
Bericht: Dr. S. Balk